Mohrenuhr
Johann Georg Kreitmeir, signiert
München, um 1690
Bronze feuervergoldet, Silber, Eisen, Sockel: verschiedene Hölzer in Intarsien
Signiert: „Iohan Georg Kreitmeir / München“
Vierviertelschlag; beim Stundenschlag dreht sich der Affe und der Hund springt
Höhe 33 cm
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Die prächtige Figurenuhr zeigt einen Mohren mit Hund und Affe, der mit einem gekrümmten Stab auf die sich drehende Kugel weist und die Uhrzeit anzeigt. Der hexagonale Ebenholzsockel ist mit sechs kleinen Tafeln aus einheimischen Hölzern in Intarsien verziert, die verschiedene Blumen zeigen, darunter eine Osterglocke und eine Tulpe. In dem Sockel selbst verbirgt sich das intakte Werk des Automaten, den der Meister mit seinem vollen Namenszug „Iohan Georg Kreitmeir / München“ signierte. Johann Georg Kreitmeir, auch Kreittmayr oder Kreutmeyer geschrieben, stammt aus einer Familie von süddeutschen Uhrmachern. Sein Vater Johann Georg d.Ä. († 1660) war als solcher in Friedberg bei Augsburg tätig, bevor er sich in München niederließ. Johann Georg d.J. schaffte es, 1684 in den Dienst von Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern mit einer Besoldung von 50 Talern einzutreten. Als Hofuhrmacher wurden ihm alle Uhrarbeiten in der kurfürstlichen Residenz in München übertragen. Unter Kurfürst Maximilian II. Emanuel wurde er am 15. Juni 1690 als Hofkünstler mit einem Jahresgehalt von 200 Talern übernommen. Während der spanischen Statthalterschaft Max Emanuels scheint Kreitmeir nicht mehr beschäftigt worden zu sein, denn er wird am 29. Januar 1703 wieder zu den alten Bedingungen angestellt. Da insgesamt nur wenige Uhren von Kreitmeir überliefert sind, stellt der vorliegende Automat ein wertvolles Zeugnis Münchener Uhrwerkskunst aus dem späten 17. Jahrhundert dar.