Bernstein-Hochzeitsbesteck der Maria Cloppenburg
Nordostdeutsch, wohl Pommern, um 1680
Bernstein, Silber, Eisen
Länge 15-19 cm
Das prunkvolle Hochzeitsbesteck besteht aus einer vierzinkigen Gabel und einem spitz zulaufenden Messer, deren hexagonale Griffe aus rotem, transparentem Bernstein gestaltet sind. Dass es sich hierbei um ein Hochzeitsgeschenk handelt, zeigen nicht nur die männliche und die weibliche Büste, die als Anspielung auf Braut und Bräutigam die Griffe krönen, sondern auch die Inschrift, die den Namen der Vermählten verrät: Maria Cloppenbur[g], wobei das fehlende „g“ wahrscheinlich unterhalb der silbernen Manschette verschwunden ist. Kostbare Hochzeitsbestecke aus Bernstein waren im Barock durchaus beliebt, so dass sich vergleichbare Objekte in den bedeutendsten europäischen Museen erhalten haben: beispielsweise in der Schatzkammer der Residenz in München, im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, im Deutschen Klingenmuseum in Solingen, im Kunstgewerbemuseum in Köln, in der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg und im Victoria and Albert Museum in London. Vermutet wird, daß dieser Typus von Bernstein-Hochzeitsbestecken eine Spezialität aus Stolp in Pommern war, denn im Museum für Angewandte Kunst in Leipzig hat sich ein ähnliches Besteckpaar erhalten, das die Inschrift „Joachimus Loisentin Stolpa Pomeranus“ trägt.