Memento Mori Gemälde
Daniel Preisler (Prag vor 1627-1655 Nürnberg), Umkreis
Nürnberg, um 1650
Inschrift: "Die Schönheit ist ein flüchtig ding / Welch weiser Man wolt den setzen sein / Zuversicht auf ein solch Gut das bald / als wie ein Glas zubricht"
Öl auf Holz
Maße mit Rahmen: Höhe 56 cm, Breite 45 cm
Publiziert in: Laue, G.: Die Kunstkammer. Wunder kann man sammeln. Kunstkammer Edition, Bd. 1, München 2016, S. 105, S. 124, Kat. Nr. 56, Abb. 72
Als Memento Mori thematisiert das vorliegende Gemälde die Flüchtigkeit des Daseins und insbesondere der Schönheit: Dargestellt ist die Büste einer Frau, die halb lebend in ihren Blütejahren, halb tot im Verwesungszustand dargestellt wird. Die Inschrift verdeutlicht die Botschaft des Gemäldes, das gegen die Vanitas warnt. Die Zuschreibung dieses Werkes an den Nürnberger Maler Daniel Preisler basiert auf einem Vergleich mit Werken des Meisters, die sich unter anderem in Nürnberg im Germanischen Nationalmuseum erhalten haben. Daniel Preisler stammte aus einer böhmischen Exulantenfamilie, die sich im zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts in Dresden niederließ. 1642 trat Preisler seine Lehre bei dem Dresdner Oberhofmaler Christian Schiebling an. Nach seiner Wanderschaft ließ er sich 1652 in Nürnberg nieder, wo er vorrangig als Porträtmaler arbeitete. Für die Aufnahme als Meister in die Nürnberger Malerzunft malte er 1654 ein großformatiges Historienbild mit dem Brudermord von Kain und Abel, das ehemals im Konferenz-Zimmer des Rathauses von Nürnberg hing. 1658 malte er für die Orgel der Sebalduskirche zwei Flügel mit Porträts der damals in Nürnberg lebenden Musiker, Predigern und Kirchenpfleger. Gemälde von Preisler haben sich in Braunschweig im Anton Ulrich-Museum, im Kunsthistorischen Museum in Wein und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg erhalten. Wenngleich das Motiv der Vanitas in der Malerei des 17. Jahrhunderts besonders beliebt war, haben sich insgesamt nur wenige vergleichbare Gemälde erhalten.