Höfische Büchsensonnenuhr
Joost de Beer, signiert
Amsterdam, um 1625
Elfenbein gedrechselt, Messing feuervergoldet, Glas, Papier
Signiert „Gemaeckt t’Amsterdam bÿ Ioost de Beer“
Höhe 3 cm
Durchmesser 9 cm
Joost de Beer stammte ursprünglich aus Antwerpen, arbeitete aber als Uhrmacher seit etwa 1590 in Amsterdam, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1636 tätig blieb. Lediglich zwei signierte Werke des Künstlers haben sich in öffentlichen Sammlungen erhalten: eine Klappsonnenuhr im Rijksmuseum voor de Geschichte der Naturwetenschappen in Leiden und eine Reisesonnenuhr im Museo Astronomico in Rom. Bei letzterer fehlen sowohl der Kompass als auch die Büchse, in die die Sonnenuhr ursprünglich eingebettet war. Bemerkenswert ist die Größe der vorliegenden Büchsensonnenuhr und auch die Verarbeitung des kostbaren Elfenbeingehäuses, das sorgfältig an der Drechselbank geformt wurde. Daran zeigt sich, dass De Beer die Sonnenuhr keineswegs als Gegenstand täglichen Gebrauches konzipierte, sondern vielmehr als wertvolles Sammlungsobjekt, das seinen Platz in der Kunst- und Wunderkammer eines einflussreichen Sammler-Bürgers aus Amsterdam einnehmen sollte.