Höfischer Jade-Humpen
Steinschnitt: Johann Daniel Mayer (tätig 1662-1675)
Augsburg, um 1660-1670
Jade; Montierung: Silber feuervergoldet, Email
Höhe 10 cm, unterer Durchmesser 8 cm
Publiziert in: Laue, G.: Tresor. Schatzkunst für die Kunstkammern Europas, München 2017, S. 86-87, S. 190-191, Kat. Nr. 4
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Der Augsburger Steinschneider Johann Daniel Mayer fertigte in den Jahren 1662 bis 1671 eine ganze Reihe von Hartsteingefäßen für Herzog Eberhard III. von Württemberg (reg. 1628-1674), die sich heute im Landesmuseum in Stuttgart erhalten haben. In dieser Gruppe ist vor allem der nahezu identische Deckelhumpen aus Blutjaspis erwähnenswert, der im Inventar der Stuttgarter Kunstkammer 1664 als „eine durch Daniel Mayers Leuten [...] uss [sic] Jaspis geschnittene Kanten [Humpen] von geschmolzener Arbeit zu fassen Goldschmied Verdienst“ beschrieben und damit als Werk Mayers gesichert ist. Welcher Goldschmied für die Silberfassung mit Emailmalerei verantwortlich zeichnet, ist unklar. In der Vergangenheit wurden derartige Arbeiten dem Nürnberger Emailmaler Johannes Heel (1637-1709) zugeschrieben, doch brachten auch andere Künstler derartige Emailmalerei mit Blüten vor blauem Hintergrund hervor, unter anderem der Augsburger Goldschmied Hans Jakob Maier (tätig von 1665 bis Ende des 17. Jahrhunderts), der zahlreiche Steinarbeiten mit emaillierten Silbermontierungen versah. Im Metropolitan Museum of Art in New York befindet sich ein weiterer, nahezu identischer Jadehumpen von Johann Daniel Mayer mit exakt denselben Rautenmustern.